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wir4kultur | 2024 | Forschungsfelder und Fördertürme III

NRZ, 01.09.2024, Kamp-Lintfort | Reger Betrieb herrschte vor dem Schirrhof nicht nur aufgrund des Kindertrödelmarktes. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi


Schirrhoffestival in Kamp-Lintfort: Das waren die Highlights

VERANSTALTUNG

Kamp-Lintfort. Trödeln, Skaten, Live-Musik: Das Schirrhoffestival hat zahlreiche Besucher nach Kamp-Lintfort gelockt. Womit das Fest für Begeisterung sorgte.

Von Larissa Wettels

Sommerwetter über 30 Grad, gute Stimmung und viele Gäste, die erkunden, welche Überraschungen Kamp-Lintfort kulturell bietet – das war das Schirrhof-Festival am Samstag. Dass sich der historische Schirrhof am ehemaligen Zechengelände etabliert hat, ist beim Festival erlebbar. „Es ist ein tolles Miteinander und eine Win-Win-Situation für alle: Der Schirrhof wird durch Vereine belebt und sie können sich präsentieren“, sagt Susanne Rous, Leiterin des Kulturbüros der Stadt Kamp-Lintfort, freudig. Bei freiem Eintritt tauchen hunderte Besucher acht Stunden in die regionale Kulturwelt ein.

Vor dem Schirrhof locken Trödelstände des Kinderflohmarktes Besucher an. „Wir haben 50 Anmeldungen von privaten Trödelausstellern erhalten“, erklärt Rous. Viel Lob gibt es auch für die Essensangebote, etwa frisch zubereitete türkische Spezialitäten der örtlichen Moscheen, sowie für die interaktiven Workshops. Am Drechsler produzieren kleine und große Tüftler Holzarbeiten. Beim Malen mit Färberpflanzen, aus deren Blättern umweltfreundliche und schadstofffreie Farbe gewonnen werden kann, entstehen bunte Bilder.

Schirrhofffestival in Kamp-Lintfort: Rikschas fahren Besucher zum Haus der Familie

Bunt geht’s mit Hüpfburg, Kinderschminken und Infos über Leistungsturnen oder Yoga auch beim 1300 Mitglieder starken Lintforter Turnverein zu. Viel Betrieb herrscht ebenso im Skatepark hinterm Schirrhof: Profis der Skateboardgemeinschaft Kamp-Lintfort geben Tipps für sichere Sprünge auf den zweirädrigen Skateboards.

Auf drei Rädern sind die Rikschas unterwegs. Früher zur Personenförderung in Asien genutzt, werden sie ihrer Funktion auch in Kamp-Lintfort gerecht. Ehrenamtliche Rikscha-Fahrer der Caritas und des Vereins „Radeln ohne Alter“ fuhren mit fünf Rikscha-Taxis Menschen aller Altersklassen vom Schirrhof zum zwei Kilometer entfernten Haus der Familie. Hier findet zeitgleich das interkulturelle Familienfest des Katholischen Bildungsforums statt. „Weitere Standorte mit Rikschas anzufahren, würde ich fürs nächste Festival toll finden. Man sieht schöne, im Auto kaum einsehbare Eckchen“, sagt eine Rikscha-Mitfahrerin aus Kamp-Lintfort.

Kamp-Lintfort: Live-Musik sorgt für Begeisterung beim Schirrhoffestival

Was die örtliche Theater- und Musikszene kann, zeigt sich abends. Der ukrainische Kinderchor „Silverbells“ und der ukrainische Frauenchor „Synergie“ der AWO begeistern das Publikum mit traditionellen ukrainisch- sowie deutschsprachigen Liedern. Musiker Johannes Bär (Alphorn, Trompete), André Meisner (Duduk) und Gürsoy Tanc (Gitarre) spielen vielumjubelt auf der Bühne vorm Schirrhof – ein gelungenes Gemeinschaftswerk aller Beteiligten mit geplanter Fortsetzung im kommenden Jahr.

Organisiert haben das Festival, das zum dritten Mal stattfand, die Stadt Kamp-Lintfort, der Verein „Kulturprojekte Niederrhein“ und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Wesel. Förderung gab es vom Regionalen Kulturprogramm NRW und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft mit seinem Förderprogramm „Dritte Orte“, das Einrichtungen für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum unterstützt. Der Schirrhof mit seinem ehemaligen Pferdestall wurde 2021 zum „Dritten Ort“ ernannt.