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RP, 16.09.2024, Neukirchen-Vluyn | Fester Termin im Veranstaltungskalender: das Erntedankfest in Neukirchen. Foto: Norbert Prümen

 

So schön war das Dorffest

Erntedankfest in Neukirchen

Neukirchen-Vluyn · Das „Erntedankfest Neukirchen“ ist seit Jahren fester Bestandteil des Neukirchen-Vluyner Veranstaltungskalenders. Zehn Stunden lang wurde ununterbrochen gefeiert.

Von Olaf Reifegerste

Zehn Stunden ununterbrochen „Erntedankfest“, so hieß es am Samstag rund um die Dorfkirche in Neukirchen. Das sonnige Wetter und nicht zuletzt das äußerst abwechslungsreiche, unterhaltsame Programm sorgten dafür, dass Hunderte von Besucherinnen und Besuchern (auch aus dem Umland) die Traditionsveranstaltung in Neukirchen-Vluyn besuchten.

Der Heimat- und Verkehrsverein, das Stadtmarketing und der Werbering sowie der Verein Kulturprojekte Niederrhein als Veranstalter luden dazu ein, von 11 bis 21 Uhr lokale Produkte und regionale Spezialitäten zu genießen, historisches Handwerk zu entdecken und das vielfältige Angebot in Form von Live-Musik, Tanz und allerlei Aktionen für Jung und Alt wahrzunehmen. Und in der Tat gab es für jene zehn Stunden ununterbrochen für alle menschlichen Sinne viel zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken und auch zu fühlen, und zwar sinnlich wie körperlich.


Info
Bürgermeister im Einsatz
Preisverleihung und Bierstand
Weitere „Einsätze“ auf dem diesjährigen „Erntedankfest Neukirchen“ hatte der Bürgermeister anlässlich der Preisverleihung des Neukirchen-Vluyner Vorgarten-Wettbewerbs „Wer hat den schönsten Vorgarten“ und später, als die Duisburger Band „Chillin Con Cover“ rockig zum „Zappeln und Tanzen“ aufspielte, beim Zapfen am Bierstand des Heimat- und Verkehrsvereins.


Dreh- und Angelpunkt des Festes war die Bühne an der Dorfkirche und dem Gemeindezentrum. Das gezeigte Programm dort wurde den ganzen Tag über äußerst informativ und unterhaltsam moderiert von Georg Milkereit und Christian Mölders vom Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen-Vluyn.

Zum Auftakt trat der Kinderchor „Trälla-Grue“ der städtischen Kindertagesstätte Kranichstraße auf. 26 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren sangen unter der Leitung von Erzieherin und Gitarristin Sarah Adam beherzt und freudig drei Kinderlieder, darunter das von ihr umgeschriebene bekannte Pumuckl-Hurra-Lied.

Anschließend folgte der Umzug einiger ortsansässiger Vereine, darunter des Heimat- und Verkehrsvereins sowie der Karnevalsvereine VLÜ-KA-GE Rot-Weiß und die KG Blau-Weisse Funken, mit einem Treckerkorso der Ortsbauern.

Angeführt wurde die Parade von der niederländischen Blaskapelle „Coest“ aus Eindhoven. Die neun holländischen Musikerinnen und Musiker waren nach 2023 jetzt zum zweiten Mal dabei und brachten als Walking-Act Stimmung überall hin. Mit Posaunen und Trompeten, Horn und Tuba und einem originellen mobilen Schlagzeug spielten sie bekannte Filmmusiken und Pop-Songs aller Art.

Den Umzug der historischen Traktoren führte ein MC Cormick an, der die diesjährige Erntekrone geladen hatte. Auf der Strecke Hochstraße, Mozartstraße, Schubertstraße, Waisenhausstraße, Gartenhausstraße und wieder zurück zur Hochstraße, folgten ihm die Marken Deutz, Hanomag, Güldner, Mammut, Lanz und Allgaier Porsche. Ein Treckerfahrer hatte keck auf seinem Gefährt den Spruch geschrieben: „Echte Männer fahren Traktor“.

Um 13 Uhr erreichte der Zug wieder die Bühne an der Dorfkirche und das offizielle Zeremoniell der Übergabe der Erntekrone an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neukirchen-Vluyn konnte im Beisein von Bürgermeister Ralf Köpke, dem Vorsitzenden der Ortsbauernschaft Diethelm Keesen und Beate Brodesser, der Vorsitzenden der Landfrauen, vorgenommen werden.

Die Erntekrone wird in diesem Jahr übrigens im Gemeindezentrum ausgestellt. Köpke erinnerte in seiner Rede daran, dass die Menschen seit tausenden von Jahren überall auf der Welt Erntedankfeste feierten. Doch durch die Globalisierung und Massenproduktion habe die Wertschätzung für Lebensmittel sehr gelitten. „Jahrelang wurde es als selbstverständlich hingenommen, dass alle Nahrungsmittel immer und zu jeder Zeit zu günstigsten Preisen verfügbar sind“, merkte er kritisch an. Und: „Eine gute Ernte ist essenziell wichtig für unser Wohlergehen.“ Insofern dankte er an dieser Stelle für den „unermüdlichen Einsatz der Landwirtinnen und Landwirte“.